to gallery

back to selection

Maceió: Das Leben ist ein Schiff

Mit einer Karavelle der Portugiesen fing alles in, die anno 1500 im Nordosten Brasiliens landete.

Der Tänzer Fernando Arruda gastierte in aller Welt. Seine dramatische Pose mit einer Karavelle – dem Segelschiff, mit dem die Portugiesen 1500 nach Brasilien kamen, zeigt symbolisch, wie das größte Land Lateinamerikas um einen neuen Kurs ringt. Es ist ein Balance-Akt entlang den fatalen Koordinaten der Kolonialzeit. Denn diese hinterließen im Norden Brasiliens bis ins 21. Jahrhundert quasi feudale Strukturen: Arm und Reich stoßen in extremen sozialen Gegensätzen aufeinander.

Wohlhabende aus dem Süden des Landes kommen mit Kreuzfahrtschiffen in den Nordosten, um dessen traumhafte Palmenstrände zu genießen. Dort begegnen sie Jangadeiros, den einheimischen Fischerleuten mit ihren typischen Segelbooten des Nordeste. Mit den archaischen Jangadas fahren die Touristen zum Baden in die Meeresbassins vor der beliebten brasilianischen Ferienmetropole Maceió.

Am Eingang der Millionenstadt liegt die Favela Jaraguá, das Armenviertel der Fischer. Deren Kinder spielen zwischen abgewrackten Holzbooten und gestrandetem Müll.

An den paradiesischen Palmenhainen von Gunga, wo nostalgische Schiffe vor Anker gehen, bleiben die Touristen unter sich.

SOS Brasilien – das Land der unversöhnlichen Gegensätze, in dem Karavellen der Kolonialzeit und moderne Kreuzfahrtschiffe auf sozial verminten Gewässern schlingern: Brasil – quo vadis?

ggreess@aol.com www.greess.de